Mittelalterliche Synagoge Marburg

Anschrift:Markt 23, 35037 Marburg (neben dem Haus)

Der Glaskubus neben dem Haus Markt 23 am Ende des Obermarktes schützt die baulichen Reste des "jüngsten" von drei Bauwerken, der mittelalterlichen Marburger Synagoge. Es handelt sich um Ruinen eines Baus aus dem frühen 14. Jahrhundert, welcher sich auf ca. sieben mal zehn Metern erstreckte. Teile des Zugangsbereiches und die Ansätze eines Kreuzrippengewölbes sind noch erhalten.

Untersuchungen haben ergeben, dass unter den verbliebenen baulichen Resten weitaus ältere Fundamente aus dem 12. Jahrhundert liegen. Dass ein auf diesen Fundamenten errichtetes Gebäude aus dem 13. Jahrhundert bereits als Synagoge genutzt wurde, konnte anhand von Resten des im Brand von 1319 zerstörten Bauwerks nachgewiesen werden. Der Gewölbeschlussstein zeigt einen aus Blüten zusammengesetzten Davidstern.

In den neunziger Jahren des 20. Jahrhundert erfolgten umfangreiche archäologische Untersuchungen. Um der Öffentlichkeit die Funde zu zeigen, wurde im Jahr 2001 ein Glaskubus über die Grabungsstätte gesetzt. Von außen ist die Stätte jederzeit zugänglich. Bei Führungen ist auch der Zugang in den unter dem Glaskubus liegenden Synagogenraum möglich.

 

Foto: Frank Vincentz - CC BY-SA 3.0